Bericht vom Lehrgang "Musizieren 50+ Spätlese Neuer Jahrgang 2014"
Ein Wochenende der Impulse, Motivation, Spielfreude und Kompetenz
Das war schon eine angenehme Mischung aus intensiven Übungs- und Lernphasen, neuesten Erkenntnissen in der Lerntheorie und Beispiele für ihre Umsetzung im Alltag mit dem Instrument - individuell und dennoch in der Gruppe -, umgeben von angenehmen Mitspielerinnen und Mitspielern, dazu untergebracht in gemütlichen Zimmern und Tagungsräumen, versorgt mit herzhaften Malzeiten von morgens bis abends!
Der BDZ Landesverband Hessen hatte in die Bildungsstätte der Sportjugend Hessen nach Wetzlar eingeladen und dabei den sehr erfolgreichen Lehrgang aus dem vergangenen Jahr für neue Interessierte angesetzt. Der Einladung folgten achtzehn Musikerinnen und Musiker "50+", wobei manche sich aus der guten Erfahrung aus dem vergangenen Jahr zur Vertiefung wieder angemeldet hatten. - Es hatte sich eben herum gesprochen, dass die pädagogische und musikalische Qualität der beiden Referenten jeder Teilnehmerin und jedem Teilnehmer zugutekommen wird. Und so begann das zweitägige Seminar am Samstag bereits um 10 Uhr mit einer großen Vorstellungsrunde, in der auch schon Erwartungen der Mitglieder angesprochen wurden als auch Ziele der Lehrenden zu diesem Kurs.
Neues mit Mandoline, Mandola und Gitarre erfahren, durch freundliche kleine Veränderungen in Körperhaltung, Druck und Krafteinsatz die eigene Spieltechnik erleichtern, das waren die ersten und langfristig angeregten Ansätze, als Stefanie Acquavella-Rauch alle im großen Rund gleichzeitig leere Saiten anschlagen/zupfen ließ, in unterschiedlicher Dynamik und Tempo. Dabei immer viel positives Feedback gebend und auch individuell motivierend. Ihr Prinzip des erfolgreicheren Lernens in guter, innerer und äußerer Stimmung, war nun für den gesamten Lehrgang durchgängig erkennbar.
Und so folgte nach dieser ersten musikalischen Einstimmung durch Johannes Tappert ein Exkurs in die neueste Hirnforschung und deren Erkenntnisse zum lebenslangen Lernen. Als heutiger Grundsatz gilt daraus - auch für Menschen im Alter weit über 50: Der Zeitrahmen des täglichen Übens und des Lernens verändert sich, denn endlos langes, permanentes Üben bringt nur langsam voran! Viel erfolgreicher ist das Üben in einigen kurzen 20 minütigen Sequenzen über den Tag verteilt! So wurden nach der Mittagspause auch Noten verteilt und das erste Anspielen diente lediglich einer allgemeinen positiven Einstimmung auf das Stück und ersten Imaginatition. Zur Verfeinerung technischer Ansätze trennten sich auch Mandolinen/Mandola und Gitarren in zwei Lerngruppen, um am Abend wieder zusammen zu spielen.
Am nächsten Tag wurde der aufgenommene Wechsel von Übungsphasen mit lerntheoretischen Hintergrundinformationen, Motivationsimpulsen und Orchesterspiel im großen willkürlichen Besetzungs-Rund unter Beibehaltung des Prinzips der positiven Verstärkung fortgeführt. Der Erfolg blieb nicht aus. Am Ende der Tagung hatten alle Teilnehmer das Stück in mehreren kleinen Sätzen gemeinsam soweit herausgearbeitet, dass es durchgespielt werden konnte (na, ja – fast). Und eine Perspektive hat sich aufgetan: Wer nun mag kann sich zum zweiteiligen Lehrgang zur Vorbereitung eines Konzertes von "Spätlese" im Oktober 2014 anmelden. Die abschließende Runde der Rückmeldung bestätigte eindrucksvoll die gelungene Arbeit der beiden Referenten. Die Runde dankte es ihnen mit langen Applaus.
Fritz Schlicker - neuer (alter) Fan des BDZ LV Hessen ;-)
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