Osterlehrgang 2018
Harmonielehre für Fortgeschrittene
F#-7 B7(9)-(b9) E-7: II-V-I Verbindung... alles klar? Nein, das ist keine Häkel-Anleitung. Im Theorie- Unterricht von Alfred Schadeberg wurden Jazz-Tonleitern harmonisiert, das Geheimnis merkwürdiger Akkord-Namen gelüftet und immer wieder live gehört. Zwei Lehrgangsteilnehmer hatten sich im Vorfeld gewünscht, ihr Lieblingslied von Buena-Vista-Social-Club "Amor de Loca Juventud" zu analysieren und nachzuspielen. Das Original in As-Dur hatte Alfred zupferfreundlich nach A-Dur transponiert. Es war gar nicht so leicht zu durchschauen, was da harmonisch so drin steckt. A C#7 F#7 B7 E7 F#m ...nach etwas Erläuterung schon ersichtlicher! Nach diesen Theoriestunden habe ich ein Bild vor Augen: Wenn Musik ein prächtiges Schloss mit vielen Zimmern, verwinkelten Fluren und geheimen Treppenhäusern ist, habe ich die Tür zu einem bisher unentdeckten Salon ein kleines Stück weit aufgemacht und neugierig durch den Türspalt geblickt. Ich sehe staunend einen weiten großen Raum und seine reiche Ausstattung. Ich kann es noch nicht überblicken, aber ich möchte in diese spannende neue Welt eintreten, sie entdecken und geniessen. Vielen Dank für dieses tolle Angebot! - Kirstin Becker
Kammer-Ensemble
Die Kammer bei Stephan Werner hat viel Spaß gemacht. Die Stücke: Adios Nonino von Astor Piazzolla und Sinfonia XX von Jan Helmich Roman waren gut zu spielen, sehr melodisch und so gesetzt, dass alle Mitspieler gefordert wurden. Stephan Werner hat eine gute Einteilung der einzelnen Stimmen gefunden, sowohl für die Anfänger, als auch für die guten Spieler. Die Sinfonia XX war leichter zu erarbeiten und hat schnell in allen Stimmen geklappt, sodass eine schöne Dynamik erzielt wurde. Obwohl die Kammer bei Stephan eigentlich ein reines Gitarren-Ensemle war, hat er die Solo-Gitarre beim Piazzolla Stück mit einer Mandoline verstärkt und dadurch die langen Töne wunderschön tremolieren lassen. Der Effekt hat eine super Darbietung ergeben. - Renate Gerbig
Theorie D1
Im D1-Theoriekurs fühlte ich mich wieder sehr wohl. Frau Christina März verstand es, uns Schülern auf präzise und gut vorbereitete Weise die verschiedenen Intervalle aufzuzeigen. Wie selbstverständlich wurden die Anzahl der (Halb-)tonschritte zwischen Prime, Sekunde, Terz, Quarte, Quinte, Sexte, Septime und Oktave erklärt, mit Musikinstrumenten das Hören und Erkennen von Intervallen geschult. Mit Leichtigkeit und großer Freude am Musizieren wurden im D1 Kurs nicht nur die Grundlagen zur Bildung von Intervallen gelehrt, sondern wir Schüler erfuhren auch die Grundlagen zur Musik, beschäftigten uns bei Spiel und Spaß mit Tönen und ihren Werten, den Versetzungszeichen und Vorzeichen. Auch das Thema Rhythmus kam nicht zu kurz, die Taktarten, den Taktwechsel erprobten wir während eines gemeinsamen Spieles an unseren Instrumenten. Das Interesse am Musizieren wurde auf wunderbare Art und Weise geweckt. Ich vermisste es nicht, über Akkorde und deren harmonische Verwandtschaften Näheres zu erfahren.
Ich wusste, dass ich noch lange nicht soweit war, um einen 4-stimmigen Satz selbstständig zu erarbeiten. Es war mir auch bewusst, dass ich noch einige Jahre benötigen würde, um auch einmal einen guten musikalischen Vortrag alleine mit meiner Gitarre darzubieten, der mit Phrasierungen und einer besonderen Artikulation erst zum Genuss für die Zuhörer werden könnte. Aber doch wusste ich mich im Osterlehrgang zu Mücke, während dessen ich mich in einer Kammer und dem "Starterorchester" sowie im Technikkurs gerne einreihte, gut aufgehoben und musikalisch sehr gut betreut. Ich war mit großem Einsatz und Freude am Spielen froh dabei.
Ich bedanke mich bei allen Verantwortlichen, Dozenten und Teilnehmern des Osterlehrgangs für das ausgewogene, sehr gute Musiklehrgangsangebot, welches ich in seinem Facettenreichtum gerne nutzte. Ich komme sehr gerne im nächsten Jahr wieder, und wer weiß? Vielleicht entscheide ich mich dann einmal im "Großen Lehrgangsorchester" mitzuwirken. - Gisela Bender
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